Schachtipps für Vereinsspieler

Du bist Vereinsspieler oder spielst öffentliche Turniere? Dann bist du in dieser Rubrik völlig richtig.
Dennoch empfehle ich die Rubriken - "Einsteiger Schachtipps" und "Allgemeine Schachtipps" zu überfliegen, vielleicht findest du noch ein paar neue Hinweise. Kommen wir aber nun zu den Schachtipps.

1. Aufschreiben aller Partien

Du willst dich verbessern? Dann lerne aus deinen eigenen Fehlern! Schreibe jede Partie auf um sie anschließend zu analysieren. Man kann sich z.B. hier eine Partieformular-Vorlage herunterladen.
Alternative: Die Schachvereine haben eigene Partieformulare die genutzt werden können. Einfach höflich Fragen und man bekommt welche.

Zur Analyse stehen dann zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
Mit anderen Spielern (möglichst bessere) oder mit Hilfe eines Schach-Programms am Computer.

Schachspieler sind meist freundliche Zeitgenossen, deshalb bietet es sich oftmals an, mit dem Gegner die Partie zu analysieren. Ich selbst habe von meinen Gegnern oft mehr gelernt als im Selbststudium. Idealerweise analysiert man die Partie aber mit einem ausgebildeten Trainer des Vereins, der deutlich Stärker ist als man selbst. Steht keine dieser Möglichkeiten zur Verfügung hilft auch die selbständige Analyse mit Hilfe eines Computers.

2. Lerne zu Beginn keine Eröffnungen auswendig

Viele Trainer beginnen damit, Ihren Schützlingen Eröffnungstheorie bei zu bringen. Es ist aber viel wichtiger zu lernen wie man seine Figuren positionieren sollte, welche Strategien es im Mittelspiel gibt und wie man Endspiele gewinnt. Weißt du wie man mit 2 ungleichfarbigen Läufern gegen einen König gewinnt? Wenn nicht solltest du dir dieses Wissen zwingend aneignen!

Theorie vergisst man! Logik und Verständnis nicht. Ich war studiumsbedingt 3 Jahre inaktiv. In dieser Zeit habe ich fast alle Eröffnungen die ich gelernt habe vergessen! Dennoch spielte ich wieder erfolgreich Schach, da ich wusste, wie man seine Figuren aufstellen muss.

3. Taktiktraining

Strategie und Endspielwissen lernt man am Besten von einem ausgebildeten Schachlehrer. Taktik muss man zu Hause selbst üben! Mit Taktiktraining ist das Lösen von Schachaufgaben gemeint, sprich "setzen Sie in x-Zügen den schwarzen Schachmatt"
z.B.: Setzen Sie den Schwarzen in 3 Zügen Schachmatt:

setzen Sie in drei Zügen Matt



Um dies zu trainieren muss man in den sauren Apfel beißen und ein entsprechendes Taktik-Buch kaufen. Ich selbst besitze das Buch 5333+1 Positionen von Polgar und kann dieses nur empfehlen. Der Vorteil: Es gibt tausende Aufgaben für alle Spielstärken. Das Buch ist also sowohl für Anfänger als auch für Profis geeignet. Auf Amazon gibt es das Buch für ca. 24 Euro: Chess: 5334 Problems, Combinations, and Games

Wer kein Geld ausgeben mag, kann im Trainingsbereich von schach-tipps.de tausende Aufgaben lösen. zum Trainingsbereich

 

4. Vorbereitung auf den Gegner

Je professioneller du wirst, desto wahrscheinlicher ist es, dass es bereits Partieaufzeichnungen des Gegners gibt. Eine kurze Analyse was der Gegner für Eröffnungen spielt, kann einen großen Vorteil bringen. Weißt du z.B. wie man sich gegen das Affengambit (1. b4) als Schwarzer günstig aufstellt?

Einen kostenlosen Eröffnungsbrowser gibt es z.B. bei schachtrainer.de, wenn man allerdings nach einem Gegner suchen will (um zu wissen was er spielt) muss man wohl oder übel auf Produkte von Chessbase zurückgreifen. Eine kostenlose "Schnuppervariante" findet sich auf chesslive.de (von mir sind auch ein paar Partien drinne). Für den professionellen Bereich wird es dann aber nötig sich ein entsprechendes Produkt zu kaufen. Die Preise hierfür sind jedoch nicht gerade günstig, so kostet das Produkt Chessbase 15 ca. 300Euro: ChessBase 15. Wenn ihr in einem Schachverein seid, macht es Sinn dies für den Verein zu kaufen. Hier können dann mehrere Leute von den Funktionen profitieren.

 

5. Schachtraining

Trainieren, trainieren, trainieren und nochmal trainieren. Im Schach ist es wichtig, dass man permanent am Ball bleibt. Wenn man wirklich erfolgreich werden will, muss man einem Schachverein beitreten und regelmäßig (mindestens 1 mal die Woche) zum Schachtraining gehen. Zusätzlich kann man sich im Eigenstudium weiterentwickeln. Auf schach-tipps.de finden sich im Trainingsbereich einige wichtige Lektionen. Wenn diese durchgearbeitet sind, sollten man sich mit Schachbücher fortbilden, z.B. mit der Bücherreihe "Tigersprung" von Großmeister Artur Jussupow. Ich selbst habe bisher nur den Teil 1: "Tigersprung auf DWZ 1500" gelesen, bin aber völlig begeistert. Das Buch gliedert sich in 24 Trainingseinheiten die jeweils aus einem Theorieteil und einem Übungsteil bestehen. Am Ende des Buches gibt es noch einen Abschlusstest der eventuelle Schwächen aufzeigt. Wer dieses Buch durcharbeitet sollte wirklich ohne Probleme die DWZ 1500 überschreiten. Man sollte selbst aber mindestens eine DWZ von 1000 haben, sonst wird dieses Buch zu schwer. Übrigens nutze ich dieses Buch auch für das Vereinstraining, selbst Spieler mit mehr als 1500DWZ lernen hier noch neues dazu. Tigersprung auf DWZ 1500 bei Amazon.de

[Update] Ich bin nun auch Besitzer des 2 Buches "Sprung auf 1800 DWZ" welches ähnlich gut ist wie der erste Band. Ehrlichweise muss ich aber gestehen, dass ich das Buch noch nicht durchgearbeitet habe.

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